Die Heilmethoden der Aborigines

Die Aborigines, die Ureinwoher Australiens, verstehen unter Gesundheit ein Gefühl der Ausgeglichenheit mit sich selbst, den Mitmenschen und der Natur. Somit existiert im Wortschatz der Ureinwohner auch kein Wort für „Heilung“.

Für das Urvolk bedeutet „Heilung“, Glück und Harmonie wieder zu finden bzw. herzustellen. Bei der Linderung körperlicher oder psychischer Beschwerden sprechen die Aborigines von: „to make someone happy again“. Jemanden wieder glücklich zu machen.

Die Heilkundigen unter den Aborigines verbinden überaus wirkungsvolle Pflanzenextrakte mit uralten Heilritualen, um Wohlbefinden, Gesundheit und Lebensqualität zu verbessern und zu erhalten. Die australischen Ureinwohner sind seit jeher emotional mit der Natur verbunden. Dadurch besitzen die Aborigines ein ganz besonderes Verständnis der Natur.

Nur so können sie in der Wildnis des trockenen Outbacks überleben und ein zufriedenes, gesundes und harmonisches Leben führen. Die außergewöhnlichen, aber bewährten Heilmethoden und das Wissen um die Heilkräfte der Natur konnten die Aborigines über Jahrtausende ständig erweitern und vervollkommnen.

Das uralte Wissen der Aborigines hat sich mittlerweile bis in die westlichen Regionen durchgesprochen. Auf Grundlage dieses Wissens wurden einige Gesundheitsprodukte wie Wellnessdrinks entwickelt. Aber auch uralte Mittel, etwa das Teebaumöl, wurden in diesem Zuge wiederentdeckt.

Alleskönner Teebaumöl

Während sich die Menschheit in den vergangenen Jahrzehnten mit synthetischen Präparaten über Wasser gehalten hat, führte die 68´er Bewegung dazu, altbewährte Naturheilverfahren wiederzuentdecken. Im Zuge dessen wurde auch ein seit Jahrtausenden bekannter Wirkstoff entdeckt, dessen Vielseitigkeit kaum zu übertreffen ist: das Teebaumöl

Das Teebaumöl wird aus dem Myrtengewächs Teebaum (Melaleuca alternifolia) gewonnen. Dieser Baum zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass er bis zu 100 Jahre alt wird und über eine weiße Rinde verfügt. In einem Destillationsprozess wird aus den Teebaumzweigen das wertvolle Teebaumöl gewonnen.

Geschichte des Teebaums

Das Vorkommen des Teebaums war früher auf die Flusslandschaften in Australien (New South Wales) beschränkt. Bei den Aboriginies genoss er bereits in Bezug auf seine heilende Wirkung großes Ansehen. Durch die Ansiedlung der Engländer auf dem australischen Kontinent konnte der Teebaum jedoch auch hier erste Anerkennung finden. Da das aromatische Gewächs zu Beginn der Besiedlung vorwiegend zum Teekochen verwendet wurde, führt er noch heute den Namen Tea Tree – also Teebaum.

Im Jahr 1930 veröffentlichte das Medical Journal of Australia eine erste Studie über die Einsatzmöglichkeiten des Teebaumöls. Folgende Studien beschäftigten sich vorwiegend mit dem Einsatz bei Mykoseerkrankungen wie Fuß- oder Nagelpilz. Auch Atemwegserkrankungen und Entzündungen konnten damit wirksam behandelt werden. Somit war es kein Wunder, dass das Teebaumöl in australischen Armeeeinheiten eingesetzt wurde.

Heutige Anwendungsgebiete

Noch heute wird Teebaumöl in vielen medizinischen und therapeutischen Gebieten eingesetzt. Vor allem in der Aromatherapie spielt dieses ätherische Öl eine große Rolle. Alltägliche Einsatzmöglichkeiten ergeben sich bei:

  • Massagen (z.B. rheumatischen Beschwerden, Muskelschmerzen etc.)
  • Desinfektionen
  • Fußpilz (z.B. durch Fußbad 1x täglich unter Zugabe von 5 Tropfen Teebaumöl)
  • Insektenabwehr und Behandlung von Insektenstichen
  • Warzen (durch tägliches Eintupfen mit Teebaumöl)
  • Fellpflege des Haustieres und Abwehr von Parasiten wie Flöhe und Läuse
  • Hauterkrankungen wie Schuppenflechte, Impetigo

Dies ist nur eine beispielhafte Auszählung, Teebaumöl verfügt als Zusatz zu anderen Stoffen oder auch in seiner Reinform über eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten.

Foto: AlexVog via Twenty20


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